Rockmusiker Udo Lindenberg (links) überreicht SED-Generalsekretär Erich Honcker bei dessen Besuch in Wuppertal am 9. September 1987 eine Gitarre mit der Aufschrift "Gitarren statt Knarren"
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Udo Lindenberg trifft Erich Honecker

Archivradio - Geschichte im Original · 10.09.2022 · 7 Min.
Rockmusiker Udo Lindenberg (links) überreicht SED-Generalsekretär Erich Honcker bei dessen Besuch in Wuppertal am 9. September 1987 eine Gitarre mit der Aufschrift "Gitarren statt Knarren"
Erscheinungsdatum
10.09.2022
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24.6./9.9.1987 | Jahrelang bemüht sich Udo Lindenberg um einen Auftritt in der DDR. Im Frühjahr 1983 lässt er seinen Frust raus im Stück Sonderzug nach Pankow, indem er den Oberindianer Honni - gemeint war der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker auffordert, sich doch mal locker zu machen. Im Oktober 1983 darf er dann tatsächlich spielen, aber nur vor ausgewähltem Publikum aus Funktionären und regimetreuen FDJlern. Das reicht Lindenberg nicht, er will vor richtigen Fans spielen. Er versucht es weiter. Im Juni 1987 schickt er Honecker als Geschenk eine Lederjacke. Honecker bedankt sich dafür und schickt seinerseits eine Schalmei an Udo Lindenberg. Der wiederum äußert sich dazu am 24.6. in einem Interview mit dem Südwestfunk. Keine drei Monate später, am 9. September 1987 treffen sich die beiden schließlich anlässlich einer Reise Honeckers in die Bundesrepublik vor dem Engelshaus in Wuppertal. Umringt von einer Riesenmenge an Schaulustigen, unter ihnen SDR-Reporter Ralph Martin. Doch die Hoffnung war verführt - erst nach dem Fall der Mauer 1990 kann Udo Lindenberg in der DDR auf Tournee gehen.