Bundeskanzler Konrad Adenauer während seiner Stellungnahme zur Spiegel-Debatte am 7.11.1962 im Bonner Bundestag, in der er gegen die Behauptung protestiert, dass das Bundeskriminalamt nicht rechtsstaatlich gehandelt hätte. Die Affäre weitete sich nach Protesten der Öffentlichkeit zu einer Regierungskrise aus, woraufhin fünf FDP-Mitglieder das Adenauer-Kabinett verließen, Franz Josef Strauß sein Amt verlor und die Regierung neu gebildet werden musste.
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Konrad Adenauer sieht "Abgrund von Landesverrat"

Archivradio - Geschichte im Original · 30.09.2022 · 13 Min.
Bundeskanzler Konrad Adenauer während seiner Stellungnahme zur Spiegel-Debatte am 7.11.1962 im Bonner Bundestag, in der er gegen die Behauptung protestiert, dass das Bundeskriminalamt nicht rechtsstaatlich gehandelt hätte. Die Affäre weitete sich nach Protesten der Öffentlichkeit zu einer Regierungskrise aus, woraufhin fünf FDP-Mitglieder das Adenauer-Kabinett verließen, Franz Josef Strauß sein Amt verlor und die Regierung neu gebildet werden musste.
Erscheinungsdatum
30.09.2022
Rubrik
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Podcast

7.11.1962 | Bundeskanzler Konrad Adenauer bekommt durch die SPIEGEL-Affäre mächtig Druck - von der Opposition, aber auch vom Koalitionspartner FDP. Adenauers Verteidigungsminister Franz Josef Strauß soll in die Verhaftung mehrerer SPIEGEL-Redakteure verwickelt gewesen sein. Aber der Bundeskanzler nimmt seinen Minister in Schutz. Den Redakteuren des SPIEGEL dagegen wirft er - die Unschuldsvermutung ignorierend - Landesverrat vor. Am 7. November 1962 verteidigt Konrad Adenauer in einer turbulenten Bundestagsdebatte sein Vorgehen und die Behörden. Nur wenige Tage nach dieser Bundestagsdebatte, am 19. November 1962, treten die FDP-Minister der Adenauer-Regierung geschlossen zurück. Daraufhin nimmt auch Verteidigungsminister Strauß seinen Hut. Es ist der Anfang vom Ende der Ära Adenauer, der im Dezember 1962 ein letztes Mal ein neues Kabinett zusammenstellt.