1987/1988 (geschätzt) | Informelle Mitarbeiter (IM) der Stasi gab es in allen gesellschaftlichen Schichten, auch im Bereich der Ärzte in DDR-Kliniken. In diesem undatierten, vermutlich aus den späten 1980er-Jahren stammenden Tonprotokoll macht sich ein Arzt für die Stasi Gedanken über Kollegen in leitenden Positionen. Der eine ist angeblich cholerisch und lässt Führungsqualitäten vermissen; der andere habe sich wegen einer Affäre mit einer 20 Jahre jüngeren Frau nicht nur in persönliche Schwierigkeiten gebracht, sondern auch in der Ost-Berliner Klinik, wo er Oberarzt war, an Prestige verloren. Inzwischen, so der IM in dieser Aufnahme, habe er aber mit der Geliebten Schluss gemacht. Insbesondere der erste Chirurg, um dessen Einschätzung es hier geht, war einer der renommiertesten Transplantationsspezialisten der DDR. Die Kassette befindet sich in der Stasiunterlagenbehörde BStU.