Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) spricht am 6.11.2001 auf einer Pressekonferenz in Berlin. Vor Medienvertretern wurde bekannt, dass die Bundesregierung erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg deutsche Soldaten für einen Kampfeinsatz bereitstellen wird. Den USA sollen rund 3900 Mann im Afghanistan-Konflikt zur Seite gestellt werden, sagte Schröder.
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USA fordern Bundeswehr-Hilfe in Afghanistan

Archivradio - Geschichte im Original · 12.09.2021 · 6 Min.
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) spricht am 6.11.2001 auf einer Pressekonferenz in Berlin. Vor Medienvertretern wurde bekannt, dass die Bundesregierung erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg deutsche Soldaten für einen Kampfeinsatz bereitstellen wird. Den USA sollen rund 3900 Mann im Afghanistan-Konflikt zur Seite gestellt werden, sagte Schröder.
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12.09.2021
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6.11.2001 | Als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 greifen die USA wenige Wochen später im Oktober Stellungen der Taliban in Afghanistan an. Es ist der Beginn des sogenannten "Krieg gegen den Terror". Und für den fordert die US-amerikanische Regierung internationale Unterstützung an - unter anderem von Deutschland. Der rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder (SPD) beschert diese Bitte eine Regierungskrise. Einige Abgeordnete vor allem der Grünen sind gegen einen Militäreinsatz der Bundeswehr in Afghanistan und wollen sich bei einer Abstimmung im Bundestag verweigern. In den folgenden Wochen wird auf politischer Ebene hitzig über das Für und Wider des Einsatzes diskutiert. Bundeskanzler Gerhard Schröder macht am 6. November 2001 die Bitte der US-Regierung öffentlich und erinnert an sein Versprechen, stets zu den USA zu stehen. Bundeskanzler Gerhard Schröder knüpft die Frage, ob sich Deutschland an der US-Operation "Enduring Freedom" in Afghanistan beteiligen soll, an die Vertrauensfrage. Am 16. November erhält er im Parlament eine knappe Mehrheit der Stimmen. Einige Wochen später, am 22. Dezember 2001, beschließt der Bundestag, dass sich deutsche Truppen außerdem beteiligen sollen an der ISAF Friedensmission der Vereinten Nationen in Afghanistan. Dafür bekommt die Regierung eine deutliche Koalitionsmehrheit.