Ob im Internet, auf der Straße oder im Parlament - die meisten Menschen dürften sich einig sein, dass eines dort nichts zu suchen hat: Hass. Şeyda Kurt sieht das anders und begibt sich in ihrem neuen Buch "Hass. Von der Macht eines widerständigen Gefühls" auf die Suche nach den schöpferischen und konstruktiven Potenzialen der vermeintlich destruktiven Emotion. Die 1992 in Köln geborene Şeyda Kurt führt damit ihre Arbeit über politische Gefühle fort: 2021 erschien ihr vielbeachtetes, teils autobiografisches Sachbuch "Radikale Zärtlichkeit. Warum Liebe politisch ist", mit dem sie es auf Anhieb auf Platz vier der Spiegel-Bestsellerliste schaffte. Mit Sebastian Friedrich spricht Şeyda Kurt über Hassende, über Machtverhältnisse, die Hass wachsen lassen – und darüber, wie Hass sogar "dienlich" werden und sich zu einer Kategorie der Ermächtigung wandeln kann.