Gar nicht mal so einfach, den britischen Premier Boris Johnson loszuwerden. Dem Tory-Politiker sind zwar in den letzten drei Jahren diverse Lügen nachgewiesen worden. Auf seine Rechnung geht auch ein zunächst katastrophales Corona-Management. Noch immer stauen sich die LKW in Calais, auch wenn kaum noch einer darüber berichtet. Die Folgen des Brexit sind spürbar, die Preise explodieren, Großbritannien steht kurz vor einer Rezession. Aber das alles hat Johnson ausgesessen. Bis dann auch noch berüchtigte Partys in 10 Downing Street ans Tageslicht kamen - minuziös aufgelistet im so genannten Grey Report. Demnach hat Johnson zumindest von exzessiven Feiern gewusst, bei denen viel Alkohol floss, bei denen Reinigungs-Kräfte angepöbelt wurden und Erbrochenes von den Wänden wischen mussten - das alles mitten im Lockdown, während sich Angehörige von Sterbenden auf den Corona-Stationen nicht verbschieden durften. Da reichte es nun vielen - auch in seiner eigenen, konservativen Partei. Sie strengten ein Misstrauens-Votum an, gegen den Partei-Führer. Aber auch das hat Boris Johnson überstanden. Wie macht er das bloß?