Ostermarsch 2021 "Abrüsten statt Aufrüste" © dpa/Bernd Thissen
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Hat der Pazifismus ausgedient?

Der zweite Gedanke · 21.04.2022 · 37 Min.
Ostermarsch 2021 "Abrüsten statt Aufrüste" © dpa/Bernd Thissen
Erscheinungsdatum
21.04.2022
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"Pazifismus darf kein Unterwerfungspazifismus werden." - Liana Fix, Körber Stiftung "Wir kommen nicht mit sauberen Händen aus dieser Sache." - Mit dieser Feststellung erteilte Robert Habeck kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine dem radikalen Pazifismus eine Absage: Eine gewaltfreie Lösung ist ausgeschlossen, wer zuschaut, macht sich schuldig. Hat der Pazifismus also ausgedient? Und was will der Pazifismus genau? Womöglich lässt sich durch einen Ziel-Pazifismus Gewalt sogar legitimeren, wenn sie dazu dient, Frieden zu stiften. Vielleicht kann das Ideal eines "ewigen Friedens" nach Kant auch dafür sorgen, eine Spirale der Gewalt zu verhindern. Was kommt nach dem Krieg, wie erreichen wir Frieden und mit welchen Mitteln wollen wir ihn nachhaltig sichern? "Auch mit unterlassener Hilfeleistung kann man sich schuldig machen. Das heißt, Pazifismus darf nicht auf die Kosten des Opfers gehen. Pazifismus soll sich natürlich auch gegen den Täter richten, aber er darf nicht zu einem Unterwerfungs-Pazifismus werden." Liana Fix, Körber Stiftung "Pazifismus ist die Kunst, Frieden zu schaffen. Weder erfordert er per se den kompletten Verzicht auf Gewalt, noch bietet die Wissenschaft eindeutige Empfehlungen, wie Frieden geschaffen werden kann. Und für mich ist Pazifismus das Ziel, Regeln zu schaffen, die wirken, die effektiv sind, aber die auch sanktioniert werden können." Tilman Brück, International Security and Development Center Wir freuen uns über Ihre Anregungen, Gedanken und Kritik per Mail an derzweitegedanke@rbbkultur.de