Frau läuft auf dem Kurfürstendamm an schlafendem Obdachlosen vorbei © picture alliance/AP/Michael Sohn
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Was heißt hier wohnfähig? - Wege aus der Obdachlosigkeit

Der zweite Gedanke · 14.04.2022 · 40 Min.
Frau läuft auf dem Kurfürstendamm an schlafendem Obdachlosen vorbei © picture alliance/AP/Michael Sohn
Erscheinungsdatum
14.04.2022
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Die Debatte mit Carla Spangenberg, André Hoek und Katja Kipping -- "Ich habe mich in den U-Bahnhof gesetzt, mit einem Becher vor den Füßen - und da wurde ich plötzlich unsichtbar." - André Hoek, ehemaliger Obdachloser. -- Unsichtbar und immer da: Obdachlose gehören zum Berliner Stadtbild, erleben in ihrem Alltag immer wieder gesellschaftliche Ausgrenzung. Berlin hat sich ein großes Ziel gesteckt: Bis 2030 soll Obdachlosigkeit in Berlin beendet sein. Das Prinzip "Housing First" soll als Möglichkeit dienen, die Menschen von der Straße zu holen: Sie bekommen zunächst eine Wohnung, egal ob sie drogen- oder alkoholabhängig sind, um von dort aus mit Unterstützung zurück ins Leben zu finden. Mit dem ehemaligen Obdachlosen André Hoek und Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping gehen wir den Fragen nach: Wie empfinden Obdachlose die gesellschaftliche Ausgrenzung? Wie funktioniert "Housing First" und ist es realistisch, dass in Berlin bis 2030 niemand mehr auf der Straße lebt? -- André Hoek, geborener Berliner, war in den Jahren 2016/2017 obdachlos in Berlin. Vor seiner Obdachlosigkeit hatte er ein erfolgreiches und finanziell abgesichertes Leben als Webdesigner. Trennung, Krankheit und Depressionen führten ihn auf die Straße. In seinem Podcast "Unter freiem Himmel" berichtet er vom Alltag auf der Straße, den Problemen in Notunterkünften und auch wie er es geschafft hat, von der Straße wegzukommen. Dafür wurde er 2021 mit dem Deutschen Podcast Preis ausgezeichnet in der Kategorie "Best Independent Podcast". -- Katja Kipping (Die Linke), geboren 1978 in Dresden, ist seit 2021 die Berliner Sozialsenatorin. Von ihrer Vorgängerin Elke Breitenbach übernimmt sie das Vorhaben, Obdachlosigkeit in Berlin bis 2030 zu beenden. Vor ihrer Zeit in der Berliner Landespolitik war sie 16 Jahre lang Mitglied der Linksfraktion im Bundestag und deren sozialpolitische Sprecherin. Von 2012 bis 2021 war sie Parteivorsitzende der Partei Die Linke. -- Ihre Anregungen und Kritik gerne an derzweitegedanke@rbbkultur.de