Nachdem die US-amerikanische Fotokünstlerin Nan Goldin die Retrospektive ihrer Werke in der Berliner Nationalgalerie mit Kritik am israelischen Vorgehen im Gaza-Krieg eröffnet hat, hagelte es Kritik. Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Berlins Kultursenator Joe Chialo nannten Goldins Äußerungen „unerträglich einseitig“. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, äußerte sich im "Tagesspiegel" mit nur einem Satz: "Wer BDS einlädt, bekommt BDS." Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz rief dennoch in der rbb24 Abendschau zum Dialog auf. Mit einem Symposium versuchte die Neue Nationalgalerie gestern, Raum für eine konstruktive Auseinandersetzung zu bieten - allerdings ohne Nan Goldin und weitere Gäste, die eine Teilnahme abgelehnt haben. Ist ein Boykott ein sinnvolles politisches Instrument in der Kunst- und Kulturwelt? Unsere „Frage des Tages“ geht an den Sprachwissenschaftler, Anatol Stefanowitsch.