In England gibt es nach dem Mord an drei Mädchen in einer Tanzschule gewalttätige Ausschreitungen gegen Asylbewerberunterkünfte und Moscheen. Die Wut der vornehmlich weißen Männer aus der rechtsextremen Szene richtet sich gegen Ausländer und Nicht-Weiße. Auslöser war ursprünglich auch die Fake-News, dass es sich bei dem Attentäter um einen Asylbewerber muslimischen Glaubens gehandelt habe. In Wirklichkeit war es ein in Großbritannien geborener junger Mann, dessen Eltern aus Ruanda stammen. Im Nachgang zu der Empörungswelle in England ist auch in Deutschland die ewige Diskussion um das Benennen der Herkunft oder der Staatsangehörigkeit von Straftätern wieder hochgekocht. Besonders lautstark ist da der FDP-Generalsekretär Djir-Srai. Er schlägt vor, generell bei Straftaten die Nationalität des mutmaßlichen Täters zu benennen. Wäre das hilfreich? Sollte man die Nationalität oder die Herkunft eines Straftäters offenlegen? Das fragen wir unseren Kommentator, den Politologen Claus Leggewie.