So unterschiedlich sie auch waren, eines hatten Deutschland und Vietnam gemeinsam: Durch beide Länder verlief in der Ära des Kalten Krieges die Grenze zwischen den Systemen. Schon seit den 50er Jahren unterstützte die DDR die Demokratische Republik Nordvietnam, und als die ersten US-amerikanischen Bomben auf Vietnam fielen, rollte eine beispiellose Solidaritätskampagne an. Kinder spendeten Spielzeug, die Bürger Nähmaschinen und Blut, der Staat versorgte das Bruderland mit Notstromaggregaten. Ganze Fabriken fanden den Weg nach Haiphong, tausende Vietnamesen wurden in der DDR ausgebildet, um den Aufbau nach dem Krieg voranzubringen. Gespeist aus der Empörung über "Agent Orange" und den Napalm-Krieg der USA, mischte sich in dieser Solidaritätsbewegung menschliches Mitgefühl mit dem Kalkül des Staates. "Ein Glaswerk für Haiphong – Solidarität der DDR mit Nordvietnam" Feature von Jan Schilling Produktion: MDR 2014 Verfügbar bis 2. Mai 2026