Zum 80. Mal jährt sich in diesem Mai der Tag der Befreiung. Russland feiert ihn wie immer als Tag des Sieges. Seit drei Jahren wird er von Vladimir Putin zudem missbraucht, um den Krieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen: Wie damals gehe es heute gegen Nazis. Die Mär vom Feldzug zur "Entnazifizierung" der Ukraine fällt auch bei manchen Deutschen auf fruchtbaren Boden. Zudem wird die Opfergeschichte der Sowjetunion überwiegend aus russischer Perspektive gelesen, die der Ukraine kommt da – wenn überhaupt – nur am Rande vor. Zwar wüssten die Deutschen inzwischen besser über die Ukraine Bescheid, so die ukrainische Autorin Natalka Sniadanko in ihrem Leipziger Exil, doch große Wissenslücken gebe es noch immer. Worin bestehen sie? Wie wären sie am besten zu schließen? Und was für einen Beitrag könnte Kultur dabei leisten? Die Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin Natalka Sniadanko im Gespräch mit Bernd Schekauski Verfügbar bis 3. Mai 2026