Vielen gilt es als Ideal, Tod und Krankheit auszublenden. Im Alltag scheuen wir oft die Auseinandersetzung damit und auch mit den damit verbundenen Gefühlen. Die Psalmen aus der Bibel, dieser spirituelle Schatz der Menschheit, ermöglichen anderes. In diesen Liedern, die die Gebetstradition im Judentum und Christentum bestimmen, ist der Überschwang der Gefühle ganz selbstverständlich. Man zensiert sich nicht, und die Wucht des Todes wird nicht relativiert. Die Psalmen regen dazu an, Ohnmacht und Wut in Richtung Himmel zu schreien. Und gerade der rebellische und provokative Charakter dieser Spiritualität vermittelt Trost. Das findet der Autor Georg Magirius in der nun folgenden Camino-Sendung in hr2 kultur.