Eine Frau wirft ihren Wahzettel für die Europawahl ein.
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Erklärungsversuche für das Wahlverhalten junger Menschen bei der Europawahl

Kultur aktuell · 11.06.2024 · 6 Min.
Eine Frau wirft ihren Wahzettel für die Europawahl ein.
Erscheinungsdatum
11.06.2024
Rubrik
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Bei der Europawahl durften auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben. Erstaunlich ist u.a., dass die Union profitieren konnte - neben der AfD. Dagegen haben die Grünen in der Altersgruppe bis 26 Jahre deutlich verloren, sie büßten fast 25 Prozent der Stimmen ein. Viele Stimmen gingen auch an kleinere und Kleinst-Parteien. Trendstudie "Jugend in Deutschland" Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann hatten Ende April die insgesamt siebte Trendstudie "Jugend in Deutschland" veröffentlicht. Ergebnis: Dieser Teil der Bevölkerung ist so pessimistisch wie noch nie (seit Erst-Ausgabe der Studie). Die mentale Belastung, die Ängste um Inflation/Karriere/Alter sind größer geworden. Die Sorge um das Klima ist weiterhin groß. Junge Menschen wählen programmatisch Vor fünf Jahren war das Klima das beherrschende Thema bei jungen Menschen, vor allem wegen der Kampagne "Fridays for Future". Deswegen hatten viele der jüngeren WählerInnen grün gewählt, sagt Simon Schnetzer, Mitautor der Studie. "Die Sorge um das Klima wird jetzt überlagert von Sorgen um die finanzielle Situation, die Inflation, der Krieg in Europa kommt auch dazu, der teure knappe Wohnraum, Angst vor Altersarmut." Das sind die Themen, die junge Menschen in ihrem Alltag beschäftigen. Sie hätten das Gefühl, sie müssten verzichten, deshalb haderten sie mit der aktuellen Regierung, so Schnetzer.

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