Ganz überrascht, dass der US-Kardinal Robert Prevost zum neuen Papst Leo XIV. gewählt wurde, ist Mathias Drobinski nicht. Im Gespräch mit SWR Kultur erklärt der Chefredakteur der Zeitschrift Publik Forum, dass der Name Prevost bereits im Vorfeld des Konklaves oft gefallen sei. Allerdings meist „mit dem Zusatz, ein Amerikaner wird es sowieso nicht.“ Leo XIV. kann man also vor allem als Überraschung für den US-Präsidenten Trump selbst verstehen, für Mathias Drobinski ist der neue Papst ein „Anti-Trump“, da er lange im Globalen Süden, in Peru gelebt hat: „Prevost weiß, wie Armut aussieht“. Auch die aktuelle US-Migrationspolitik sehe Prevost kritisch – so hatte er kurz vor der Papst-Wahl den Beitrag eines Nutzers geteilt, der die irrtümliche Abschiebung eines Migranten nach El Salvador durch die US-Regierung kritisiert hatte. Auch die Namenswahl des neuen Papstes deute an, dass Leo XIV. soziale Akzente setzen werde, immerhin sei unter dem „Arbeiterpapst“ Leo XIII. die Sozialenzyklika von 1891 verabschiedet wurde. Drobinski zeigte sich zufrieden mit der Wahl, große Überraschungen erwarte er vom neuen Papst aber eher nicht.