Stendhal schrieb seinen autobiografischen Roman "Das Leben des Henry Brulard" in den Jahren 1835/36. Erst 1890 wurde er gedruckt – gemäß der Voraussage des Autors, dass er erst um die Wende zum nächsten Jahrhundert gelesen und verstanden werden würde. Das Buch, das die ersten siebzehn Lebensjahre Stendhals und vor allem seine Kindheit und Jugend in Grenoble beschreibt, zählt heute zu den bedeutendsten Autobiografien der Weltliteratur, nicht zuletzt durch die Genauigkeit der Erinnerung und rückhaltlose Offenheit, mit der er der Wahrheit über das eigene Ich auf die Spur zu kommen sucht mit der erklärten Absicht, in der Selbstanalyse sowohl die "Schönfärberei" Rousseaus wie die "Emphase" Chateaubriands zu vermeiden. Lesung mit Hans Helmut Dickow Übersetzung: Friedrich von Oppeln-Bronikowski Produktion: NDR 1983 Verfügbar bis 5. November 2025