Künstlerin, Hebamme, Schülerin - im Alltag unterscheidet eine Jüdin wenig von anderen Frauen. Vier Frauen erzählen, was es heißt, heute in Deutschland jüdisch zu sein, wo sie Antisemitismus erleben und was sie ihren Kindern vom Judentum weitergeben wollen. Auf den ersten Blick ist eine Jüdin von einer Nicht-Jüdin kaum zu unterscheiden: Doch privat feiern sie andere Feiertage und haben am Wochenende andere Rituale, die ihre Arbeitskolleginnen nicht kennen. Die Traditionellen unter ihnen akzeptieren in der Religion die klassische Frauenrolle: Ziehen sich zum Beispiel beim Gottesdienst in der Synagoge hinter einen Vorhang zurück, damit die Männer nicht vom Gebet abgelenkt werden. Im Beruf stehen sie trotzdem ihre Frau. Die Säkularen feiern nur an ganz wichtigen Tagen religiöse Feste, halten sich selten an Speisevorschriften - und finden es trotzdem wichtig, eine Jüdin zu sein.