Eine Rede von Max Nonne vor der Ärztekammer und dem Ärztlichen Verein in Hamburg. Er spricht unter anderem über die Leistungen des Ärztevereins und seine Kollegen Heinrich Curschmann und Erich Martini. Martini ist schon vor 1933 ein überzeugter Nationalsozialist mit stark antisemitischem Gedankengut gewesen. Max Nonne selbst war zwar nie Nationalsozialist, seine Persönlichkeit ist jedoch trotzdem umstritten. Schon vor der NS-Zeit prägten seine Forschungen ein stark sozialdarwinistisches Menschenbild. Er handelte als Arzt unterstützend gegenüber der NS-„Euthanasie“, unterstützte jedoch gleichermaßen seine jüdischen Kollegen nach der Machtübernahme der Nazis. Er bezeichnete unter anderem geistig behinderte Menschen als „völlig wertlose geistig Tote“. „Die Existenz solcher Vollidioten würde […] auf der Allgemeinheit lasten“, weshalb „die Beseitigung der geistig völlig toten kein Verbrechen, keine moralische Handlung, keine gefühlsmäßige Rohheit, sondern ein erlaubter nützlicher Akt ist.“ (Zitate aus Nonnes Denkschrift für Senator Ofterdinger von 1941/42)