Der alte Michael Gira aus New York, Dichter vor dem Herrn des Undergrounds und inzwischen alleiniger Unterhalter der kultigen Band Swans in wechselnder Besetzung, hat wieder mal die richtigen Reime zu den Zeitläuften parat: "Jetzt liegen wir im Schlamm/ tief unten im Meer/ Und wie wir so liegen hoffen wir/ Auf das Licht auf den Funken eines Gedankens/ auf eine Berührung Auf deinen Atem auf deine Liebe/ Damit wir uns endlich entfalten können/ Um eine neue Welt zu erschaffen/ Aus dem ganzen Schlamassel." Naturgemäß untermalen die Swans diese Lyrics kongenial dringlich und post-rockend. Andere Künstler*Innen träumen und hoffen zurzeit ganz anders: Die kanadische Erfolgspianistin Alexandra Stréliski setzt auf Chopin und zwar mit grammophonischer Soundästhetik; Folksoulsängerin Annahstasia singt ein romantisches Lullaby und Brandee Younger träumt sich mit Hilfe ihrer Harfe in ein "brandnew life". Eine weise Psychoanalytikerin sagte einmal: "Im Traum ist alles erlaubt." Wenn demzufolge alle Traum und Wirklichkeit auseinander halten könnten, denkt Judith Schnaubelt, wäre das Leben tatsächlich traumhaft.