Johnny Cash gehört zu den Glücklichen, die auch im Alter noch neue Fans fanden. Bei ihm war es die Cover-Alben-Reihe "American Recordings", die er von 1994 mit Rick Rubin bis zu seinem Tod aufnahm. Darunter sein Streaming-Hit "Hurt" (Nine Inch Nails), aber auch andere Stücke wie "One" (U2), "Personal Jesus" (Depeche Mode) und natürlich "I See A Darkness" (Bonnie "Prince" Billie). Das Spätwerk definierte den alten Country-Helden neu: als einen offenen Künstler, der auch betagt noch Zugang zur Musik der nächsten bzw übernächsten Generation findet. Seit 2024 muss die Diskographie neu betrachtet werden: Mit "Songwriter" erschien das wohl allerletzte, zu Lebzeiten aufgenommene Johnny Cash-Album. Keine Pop-Covers der American Recordings-Serie (die bis 2010, sieben Jahre nach Cashs Tod lief), sondern letzte, eigene Songs. In denen wir einen anderen "Man in Black erleben": privat, resümierend, gläubig. Sein Sohn John Carter Cash war Co-Produzent und erzählt im Interview von den letzten Jahren seines ikonischen Vaters. Von Ralf Summer