Für eines der überraschendsten Alben in diesem Jahr dürfte heute die Sängerin Polly Jean Harvey mit ihrem neuen Werk "I Inside The Old Year Dying" gesorgt haben. Es ist das zehnte Studioalbum der 53jährigen Britin, nach sieben Jahren Pause, und es klingt wie nicht von dieser Welt. Dissonanzen und Harmonien wechseln sich ab, die Lieder sind gleichsam melancholisch wie auch tröstend, unbequem zu hören, und gleichzeitig von großer Magie. "I Inside The Old Year Dying" überrascht selbst die langjährigsten Fans von PJ, die ihr neues Album als "ein sehr fühlbares, menschliches Protokoll, weil einfach alles daran in der Improvisation verankert ist" beschreibt. Harvey verwendet dabei des öfteren Feldaufnahmen, wie z.Bsp. den Klang "von im November durch Stacheldraht wehendem Wind". Außergewöhnlich auf diesem Album ist zudem dass PJ Harvey jeden Song entweder mit sehr hoher oder sehr tiefer Stimme eingesungen hat. Ihr Ziel dabei war, dass sie selbst ihre eigene Stimme auf den Liedern nicht wiedererkennen wollte, und so betritt die außergewöhnliche Musikerin ein weiteres Mal aufregendes, musikalisches Neuland.