Robin Solf und Jakub Celebi
MDR SPUTNIK

Muslimisch & Queer: Kurdische Queen aka Jakub Celebi

SPUTNIK Pride – Podcast über queere Themen · 22.11.2023 · 46 Min.
Robin Solf und Jakub Celebi

Darf man Muslim und schwul sein? Dürfen Transfrauen auf die Frauentoilette? Was sagst du zur kurdischen LGBTQIA+ Flagge? Mit diesen Fragen konfrontiert Jakub Celebi als Kurdischekween Menschen auf den Straßen in ihrer Heimatstadt Berlin. Videos dieser Umfragen generieren auf TikTok bis zu über 1 Mio Views. In Zusammenarbeit mit der liberalen Moschee in Berlin gibt Jakub außerdem Workshops an Schulen zum Thema Diversity. Die liberale Moschee steht nach eigenen Angaben für einen progressiven und inklusiven Islam.“Im Koran gibt es keine Stellen, in denen eindeutig steht, ich darf nicht queer sein” ist sich Jakub sicher. Update: Bis auf weiteres musste die Moschee im Oktober 2023 nach Terrordrohungen schließen. Alle Angebote, die in Person stattfinden, würden deshalb bis auf Weiteres abgesagt. Unter den rund 700 Mitgliedern der 2017 eröffneten Moschee sind auch viele queere Muslime. Die Anschlagspläne seien nach der Festnahme mehrerer Islamisten im Juli bekannt geworden. Auf einer Webseite des "Islamischen Staats Provinz Khorasan" (ISPK) sei die Moschee als "Ort der Teufelsanbetung" und potenzielles Anschlagsziel benannt worden. Quelle: RBB 24Im Talk mit Robin Solf spricht Jakub über Hass gegen Queer in Socialmedia, der viele Likes bekommt und auch längst die reale Welt erreicht hat. Wie geht man damit um? Nicht alles durchlesen, selten reagieren und auch anzeigen, empfehlen beide. In dieser Folge geht es um Morddrohungen, die eigene mentale Gesundheit, Übergriffe auf der Straße und Sichtbarmachung queerer Themen als Lebensaufgabe. Im Talk wirds intim, wenn Jakub  über die Zeit als ungeouteter Teenager in einer “typisch kurdischen Familie” mit fünf Geschwistern berichtet.Er selbst versteht sich heute im Rückblick als femininer Junge: “Ich hab mit Barbies gespielt, meine Nägel lackiert… und das kam raus. Das war ein riesen Thema für meine Familie, die sich Sorgen gemacht hat, dass ich homosexuell werde…das war das Schlimmste für sie.”Die einzigen Vorbilder waren für Jakub nicht-queere internationale Popikonen, bis er mit 16 die Show Drag Race entdeckt und beobachtet, wie feminine queere Personen zelebriert werden, wie Männer sich schminken, stylen und zu Dragqueens werden. “Da wurde mir plötzlich klar… wow, das geht. Es ist ok, wenn du auch so bist”Vorallem von der eigenen Familie erfährt Jakub Ablehnung. Die ersten Jahre sind ein Drag-Life im Geheimen: “Meine Perücke habe ich unter dem Bett versteckt”. Dann schließlich wird Jakub geoutet, als er in Drag auf einem Pride fotografiert wird. Er zieht von zu Hause aus, denn die Mutter bezeichnet Jakub als “Schande für die Familie”. Die queere Familie fängt Jakub auf und bestätigt immer wieder: Du bist nicht falsch, du bist keine Schande. Auch intensive Therapiearbeit hilft, die traumatisierende Zeit als Teenager zu reflektieren, zu verarbeiten und zu überwinden. “So glücklich wie heute, war ich in den ganzen Jahren nicht”,  sagt Jakub heute mit fester Stimme. “Wow…was für eine Aussage” staunt Robin. Bezie

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