Wenn malerische Landschaftsidylle auf Geschichten voller Gewalt, Blut und düsterer Tradition trifft, denkt man schnell an große Erzählungen über die italienische Mafia. Diesen äußeren Gegensatz, eine Geschichte von Verschwörungen und Gewalt in einer unschuldigen Landschaft, gibt es aber auch im Korsika des 19.Jahrhunderts. Prosper Mérimée stellt uns diese scheinbar unvereinbare Welt in seiner Novelle „Colomba“ vor. Sie erschien bereits im Jahr 1840. Das Milieu der korsischen Bauern und Freischärler ist tief regional verankert und mutet für Außenstehende fremdartig an. Zu den eher bekannten geschichtlichen Mechanismen gehört das wiederkehrende Motiv der „Vendetta“, der Blutrache. Was in vielen Erzählungen über die Mafia wiederum glorifiziert wird, begegnet uns hier ohne leidenschaftliche Ausschmückungen - gerade das macht diese Novelle neben „Carmen“ zu einer besonders erfolgreichen und bekannten Erzählung Mérimées. Prosper Mérimée (1803 – 1870), arbeitete 1839 als Kurator für Denkmalpflege in Korsika. In seiner Erzählung verarbeitete er einen historischen Vorfall aus dem Jahr 1830. Dem Motiv der Rache stellt er eine Liebe gegenüber und verbindet beides in der Nebenhandlung mit dem Portrait des Lebens von Banditen. Diese drei kunstvoll miteinander verknüpften Parallelhandlungen machen „Colomba“ zu einem bedeutenden Werk der französischen Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts. Charles Wirths (1926 – 2012), wurde am 19.März 1926 in Deutschland geboren. Als Schauspieler ist er bekannt geworden durch die Filme „Die Verräter“ (1967), „Jeanne oder die Lerche“ (1956) und „Amouren“ (1964) NACHHÖRBAR AUF SR2.DE UND IN DER ARD AUDIOTHEK