In Japan könnten in einigen Jahren die ältesten Atomkraftwerke der Welt in Betrieb sein. Die Regierung will sie wegen der Energiekrise wieder ans Netz holen. Sehr viele Japanerinnen und Japaner haben aber die Atomkatastrophe von Fukushima 2011 noch gut im Gedächtnis. Damals hatte die Regierung sie abgeschaltet. Es regt sich zwar Widerstand, aber wenn es nach der japanischen Regierung ginge, könnten AKW bald über die Laufzeitbegrenzung von 40 Jahren weiterbetrieben werden - bis zu 70 Jahre oder sogar ohne Beschränkung. Was Kernkraft-Gegnern als Horror-Szenario erscheint, sei inzwischen "internationaler Standard", hat Sebastian Stransky, Reaktorexperte bei der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit, im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem gesagt. Tatsächlich habe die Atomwirtschaft über die Jahre gelernt, Anlagen zu warten und zu erhalten.