Das EU-Parlament muss sich mit Korruptionsvorwürfen gegen seine Vizepräsidentin Eva Kaili beschäftigen. Die Abgeordneten wollen der Sozialdemokratin diesen Posten entziehen. Die Griechin ist am Wochenende festgenommen worden - in ihrer Wohnung in Brüssel haben Ermittler mutmaßliches Schmiergeld gefunden. Der Karlsruher EU-Abgeordnete René Repasi (SPD) rechnet in den kommenden Tagen mit weiteren Enthüllungen: "Es ist wahrscheinlich, befürchte ich, sogar nur die Spitze des Eisbergs, was wir hier zu sehen bekommen haben", hat er im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem gesagt. Als Konsequenz forderte der SPD-Politiker zunächst, das Absetzungsverfahren gegen die griechische Parlamentsvizepräsidentin einzuleiten und alle mit Katar verbundenen Abstimmungen zu stoppen. Außerdem brauche es die Erweiterung der Lobby-Regeln auf Drittstaaten, die nicht Teil der EU sind, sowie Ermittlungskompetenzen für das Transparenzregister des Parlaments.