Der Politikwissenschaftler Johannes Varwick hält den Vorschlag Großbritanniens und Frankreichs für eine einmonatige Waffenruhe in der Ukraine soweit bekannt für "sehr unausgegoren". Der Professor für internationale Beziehung und europäische Politik an der Universität Halle-Wittenberg sagt in SWR Aktuell: "Es ist beispielsweise die Rede davon, dass ein Friedensplan in Aussicht gestellt wird. Wie der Plan aussieht, wird aber überhaupt nicht gesagt. Ich erwarte wenig von den Europäern." Der Ball liege eindeutig in Washington. "Daran hat sich auch seit dem Treffen Trumps mit Selenskyj nichts geändert." Die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Kriegs sieht Varwick derzeit in vollem Gange. "Die Europäer haben bislang nichts dazu beigetragen. Deshalb ist es gut, dass sie sich jetzt Gedanken machen und sich zusammenraufen." Allerdings sei der vom britischen Premier Keir Starmer und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gewählte Begriff einer "Koalition der Willigen" ein Hinweis darauf, dass es der EU nicht gelinge, sich auf eine diplomatische Initiative zu einigen, betont Varwick im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Fischer.