In Baden-Württemberg quittieren immer mehr Polizisten ihren Dienst. Ihre Zahl hat sich seit 2014 vervierfacht, wie das Landesinnenministerium auf Anfrage der AfD mitgeteilt hat. Sascha Binder ist innenpolitischer Sprecher der baden- württembergischen SPD-Landtagsfraktion. Er kritisierte im SWR, dass das CDU-geführte Innenministerium in Stuttgart die Entwicklung nicht ernst nehmen würde. Zugleich wies Binder daraufhin, dass der Polizeiberuf nach wie vor besonders sicher sei und gute Aufstiegschancen böte: "In der Polizei bestehen sehr viele attraktive Arbeitsmöglichkeiten und damit auch ein Aufstieg aus dem mittleren Dienst bis hin in den höheren Dienst, so wie das selten in anderen Bereichen der Landesverwaltung der Fall ist." Der SPD-Politiker räumte aber auch ein, dass der Polizeiberuf gefährlicher geworden sei und auch die Führungskrise in der baden-württembergischen Polizei spiele eine Rolle. In diesem Zusammenhang warf Sascha Binder dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl von der CDU vor, dass dieser nach dem Strafverfahren gegen den Polizeiinspekteur wegen sexueller Nötigung nicht die erforderlichen personellen Konsequenzen gezogen habe. "Es sind immer noch die Gleichen in der Verantwortung, die damals dafür gesorgt haben, dass falsche Besetzungen durchgeführt wurden. In den Führungsebenen hätte es zu personellen Neuanfängen kommen müssen, um neues Vertrauen zu gewinnen." Das sei Innenminister Strobl nicht gelungen, sagte Sascha Binder im Gespräch mit SWR2 Aktuell-Moderator Albrecht Ziegler.