Vier Jahre Vorbereitung, 24 exemplarische Fälle, bis zu 600 Seiten Umfang: Der Bericht über sexuellen Missbrauch durch Geistliche dürfte im Erzbistum Freiburg Kritik und Emotionen auslösen. Eine unabhängige Arbeitsgruppe legt den Report am Dienstagvormittag (18.04.) vor. Im Blickpunkt wird auch der frühere Freiburger Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch stehen, der ganz klar von sexuellen Übergriffen gewusst habe, sagt Gottlob Schober, Chef vom Dienst beim SWR-Politikmagazin REPORT MAINZ. Es handele sich um Fälle sexualisierter Gewalt in Oberharmersbach im Ortenaukreis. "Dort hat sich ein Pfarrer über viele Jahre hunderte Male an Messdienern sexuell vergangen." In seiner Funktion als Personalreferent der Erzdiözese habe Zollitsch Kenntnis davon erlangt. "Der pädophile Pfarrer wurde dann aber von Zollitsch und der katholischen Kirche nicht bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, sondern in den Ruhestand in ein Pflegeheim versetzt, mit der Auflage sich von Kindern und Jugendlichen fernzuhalten." Doch Zeugen hätten ausgesagt, dass dieser Pfarrer weiter Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht habe. Welche Rolle die Recherchen von REPORT MAINZ für den Abschlussbericht gespielt haben könnten, erläutert der Journalist im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Jenny Beyen.