Der Streit über die Schuldenbremse geht auch nach dem Ampel-Aus weiter und könnte zentrales Wahlkampfthema werden. Für uns Grund genug, mal auf unsere eigenen Finanzen zu schauen. Wie viel Schulden dürfen es sein und - brauchen wir eine private Schuldenbremse? "Grundsätzlich ist es richtig, dass man sparsam wirtschaftet", sagt Saidi Sulilatu vom Geldratgeber "Finanztip". "Ich kann auch als Privatmensch meine Kosten nicht unendlich steigern, wenn meine Einnahmen nicht steigen." Wenn man mehr ausgebe und einen Kredit aufnehme, solle man sich "gut überlegen, wofür man diesen Kredit aufnehme und ob man ihn auch zurückzahlen kann." Man müsse wissen, ob man es sich leisten kann, die Raten zurückzubezahlen und wofür man das Geld ausgebe, so Sulilatu. 50-30-20-Regel dient zur Orientierung Die sogenannte 50-30-20-Regel besagt, fünfzig Prozent der Einnahmen solle man für Fixkosten, wie Miete, Auto und Lebensmittel einplanen, dreißig Prozent für Dinge, die nicht unbedingt sein müssen - und zwanzig Prozent solle man sparen. Das ist nach Ansicht des Finanzexperten Sulilatu angesichts hoher Lebenshaltungskosten und steigender Mieten "sehr ambitioniert". Sparquote in Deutschland bei gut zehn Prozent Die Sparquote liege in Deutschland bei gut zehn Prozent des Einkommens. Die 50-30-20-Regel solle eine Orientierung geben, "auch weil von den zwanzig Prozent ungefähr 15 Prozentpunkte für die Altersvorsorge notwendig sein werden, sofern man diese nicht über Jahrzehnte hat schleifen lassen." Wofür es sich seiner Meinung nach lohnt, Schulden zu machen und wofür weniger, auch darüber hat Saidi Sulilatu mit SWR Aktuell-Moderator Gerald Pinkenburg gesprochen.