Einmal im Jahr legt die Wirtschaftsauskunftei Creditreform ihren Schuldneratlas vor. Vor dem Hintergrund von Inflation und steigenden Zinsen überrascht es, dass die Verschuldung der deutschen Haushalte auf einem Rekordtief liegt. Die Zahl täusche allerdings, sagt SWR Wirtschaftsredakteur Michael Wegmer. Denn bei der Berechnung habe sich die Datenbasis geändert: "Privatinsolvenzen werden jetzt deutlich kürzer gespeichert als früher. Das waren mal drei Jahre - jetzt sind es nur noch sechs Monate. Durch diese kurze Speicherfrist sind 250.000 Privatinsolvenzen aus der Statistik gefallen." Wenn man diese Viertelmillion zu den im Schuldneratlas ausgewiesenen 5,65 Millionen überschuldeten Personen addiere, ergebe sich ein leichter Anstieg, so Michael Wegmer. Außerdem müsse in der kommenden Zeit wegen der anhaltenden Krisen und der hohen Zinsen mit einem weiteren Ansteigen der Privatinsolvenzen gerechnet werden. Wie Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz im Vergleich zu den übrigen Bundesländern dastehen, auch darüber hat SWR-Wirtschaftsredakteur Michael Wegmer mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler gesprochen.