Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping ist zu seinem Besuch in Moskau angekommen. Es wird erwartet, dass er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auch über den Krieg in der Ukraine spricht. Im Vorfeld war von einer chinesischen Friedensinitiative die Rede. Genia Kostka, Professorin für chinesische Politik an der Freien Universität Berlin, warnte vor zu hohen Erwartungen. Sie sei skeptisch, dass China politische Instrumente in die Hand nehmen werde, um Russland zu einem Ende des Kriegs zu bewegen. Beide Länder seien eine Zweckehe eingegangen. Deshalb habe Xi Jinping die russische Invasion nicht verurteilt. China verspreche sich von dem Konflikt, "sich als Alternative zu den USA zu präsentieren" und hoffe in der globalen Weltordnung, die gerade neu geregelt werde, mehr Einfluss zu bekommen. China versuche also, den Krieg in der Ukraine "für die eigenen politischen Interessen zu nutzen." Warum die chinesische Führung trotzdem ein Interesse an einem Ende des bewaffneten Konflikts hat, erläutert die China-Expertin im Gespräch mit SWR2 Aktuell-Moderator Albrecht Ziegler.