Der Präsident des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, spricht auf einer Pressekonferenz.
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DIW-Präsident Fratzscher: "Wer seine Energiekosten nicht an die Kunden weitergeben konnte, der leidet noch immer"

SWR2 Aktuell · 12.04.2023 · 5 Min.
Der Präsident des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, spricht auf einer Pressekonferenz.
Erscheinungsdatum
12.04.2023
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Sendung

Laut der jüngsten Prognose des IWF wird die deutsche Wirtschaft dieses Jahr um 0,1 Prozent schrumpfen. Vor einigen Monaten war die Prognose noch deutlich schlechter. Für die Korrektur nach oben ist nach Meinung von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, vor allem die Ampelkoalition verantwortlich. "Vor einem halben Jahr haben wir noch erwartet, dass wir eine tiefe Rezession erleben würden. Das konnte vermieden werden, dank sehr großzügiger wirtschaftlicher Hilfen des Staates", so Fratzscher im SWR-Tagesgespräch. Trotzdem sei die Lage bei vielen Unternehmen im Land nicht gut. Es seien vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, die leiden würden, wie der Bäcker um die Ecke oder das kleine Geschäft. Sie hätten die höheren Kosten durch die Energiekrise nicht oder nur wenig auf ihre Kunden umlegen können. "Interessant ist, dass dagegen die großen Unternehmen, auch die energie-intensiven, massive Gewinne gemacht haben, weil sie eben die höheren Kosten weitergeben konnten", erklärt Fratzscher.