Eine Frau hält einen Organspendeausweis in ihren Händen.
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ProTransplant fordert Einführung der Widerspruchslösung für Organspenden

SWR2 Aktuell · 01.03.2023 · 5 Min.
Eine Frau hält einen Organspendeausweis in ihren Händen.
Erscheinungsdatum
01.03.2023
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Das Bündnis ProTransplant fordert von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Reform der Organspenden-Gesetzgebung. Konkret solle die geltende Entscheidungslösung, bei der man zu Lebzeiten einer Organspende nach dem Tod zustimmen muss, durch die Widerspruchslösung ersetzt werden, bei der die Spende aktiv abgelehnt werden muss. Das Bündnis hat dazu einen offenen Brief an Lauterbach übergeben. Im SWR Tagesgespräch forderte ProTransplant-Sprecherin Zazie Knepper: "Wir als Patienten adressieren Verantwortliche. Und der oberste Verantwortliche für Gesundheit in Deutschland ist der Bundesgesundheitsminister. Und wir erwarten Führung von ihm. Wir erwarten, dass er die Initiative ergreift und Mitstreiter findet und das Thema wieder aufs Tapet bringt." Dass Deutschland die Widerspruchsregelung ablehnt, gleichzeitig aber Organe importiert, die im Ausland unter eben dieser Regelung gespendet werden, nennt Knepper dabei "Doppelmoral": "Das empfinden wir Patienten als verwerflich, dass man damit keine Probleme hat." Sie verstehe nicht, warum Deutschland als einziges Land meine, es besser zu wissen.