Kairos, das ist der Gott des glücklichen Augenblicks. Einen solchen erleben Katharina und Hans 1986 in Ost-Berlin, als sie sich kennenlernen. Die 34 Jahre Altersunterschied scheinen sie nicht zu stören. Sechs Jahre lang kommen sie nicht voneinander los, während sich die DDR im Niedergang befindet. Jenny Erpenbecks "Kairos" stellt die Erzählung der Wiedervereinigung als historischen Glücksmoment in Frage - dafür muss man beim Lesen viel amourösen Pathos aushalten. Rezension von Kristine Harthauer. Penguin Verlag, 384 Seiten, 22 Euro ISBN 978-3-328-60085-5