Der russische Präsident Boris Jelzin (rechts) und der von ihm vorgeschlagene Ministerpräsident Wladimir Putin am 10. August 1999 im Moskauer Kreml
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Putin wird Ministerpräsident - "Russland ist eine Großmacht"

Archivradio - Geschichte im Original · 05.10.2022 · 16 Min.
Der russische Präsident Boris Jelzin (rechts) und der von ihm vorgeschlagene Ministerpräsident Wladimir Putin am 10. August 1999 im Moskauer Kreml
Erscheinungsdatum
05.10.2022
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9. bis 16.8.1999 | 1999 ist Russlands Präsident Boris Jelzin schon auf dem absteigenden Ast. Wirtschaftlich ist das Land in einer schweren Krise. Jelzins Amtsführung gilt als zunehmend fahrig, hemdsärmlig und von Alkoholismus geprägt. Ende der 1990er-Jahre hebt er als Präsident eine Handvoll Ministerpräsidenten ins Amt, um sie teilweise nach nur wenigen Monaten wieder zu entlassen. Im August 1999 dagegen holt er einen, der bleiben und ihn ein knappes halbes Jahr später als Präsident beerben wird: Wladimir Putin. Am 9. August 1999 gibt Jelzin diesen Personalvorschlag bekannt. SWR1 Thema heute greift das Ereignis in einer Hintergrundsendung auf. Eine Woche später, am 16. August 1999, stimmt auch das russische Parlament, die Duma, dem Personalvorschlag zu. Putin wird Ministerpräsident. Schon damals spricht er von Russland als Großmacht und dass sich das Land seiner Einflusszonen nicht schämen solle. Am 31. Dezember 1999 erklärt Boris Jelzin seinen Rücktritt und übergibt die Amtsgeschäfte an Wladimir Putin, der damit zunächst kommissarisch Präsident ist. In den vorgezogenen Wahlen im März 2000 bekommt er 52 Prozent der Stimmen. Am 7. Mai 2000 wird aus der kommissarischen Präsidentschaft die reguläre.