Joschka Fischer (Grüne), kurz nachdem er auf dem Sondersparteitag der Grünen zum Kosovo-Krieg von einem Farbbeutel getroffen wurde.
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Grüner Außenminister Joschka Fischer für Kriegseinsatz der Bundeswehr im Kosovo

Archivradio - Geschichte im Original · 03.06.2022 · 22 Min.
Joschka Fischer (Grüne), kurz nachdem er auf dem Sondersparteitag der Grünen zum Kosovo-Krieg von einem Farbbeutel getroffen wurde.
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03.06.2022
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13.5.1999 | Kaum im Amt, steht der erste Grüne Außenminister Joschka Fischer vor kriegsentscheidenden Fragen. Auf dem Sonderparteitag der Grünen in Bielefeld rechtfertigt er den ersten Kriegseinsatz der Bundeswehr mit Verweis auf "Nie wieder Auschwitz". Hintergrund: Angesichts ethnischer Säuberungen bereitet die NATO einen Militäreinsatz vor. Joschka Fischer sieht keine Alternative. Doch die Grünen - mit ihrer pazifistischen Tradition - tun sich schwer, den Kurs ihres Außenministers mitzutragen. Auf einem außerordentlichen Parteitag kommt es zur Zuspitzung. Noch bevor Joschka Fischer mit seiner Rede beginnt, wird er mit einem Farbbeutel beworfen. Sein Trommelfell reißt. Er wird kurz behandelt, redet dann aber trotzdem . Unter massivem Personenschutz rechtfertigt er seinen Standpunkt auch mit Verweis auf die deutsche Geschichte: "Nie wieder Auschwitz". Im Anschluss bekommt er die Zustimmung des Parteitags.