Eine ukrainische Flüchtlingsmutter legt ihren Arm um ihren Sohn
SWR2

Kateryna Mishchenko: Flucht ist eine andere Form der Einsamkeit

SWR2 Kultur aktuell · 08.03.2023 · 8 Min.
Eine ukrainische Flüchtlingsmutter legt ihren Arm um ihren Sohn
Erscheinungsdatum
08.03.2023
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In Deutschland leben rund 1,1 Millionen ukrainische Geflüchtete, die Mehrheit von ihnen Frauen und Kinder. Deutschland wird zum Zufluchtsort, dennoch findet für die vielen Geflüchteten eine Entfremdung statt, sagt Kateryna Mishchenko. Die Ukrainerin lebt mit ihrem Kind in Berlin, während ihr Mann in der Ukraine kämpft, und sie hat ein Buch über ihre Entfremdung geschrieben. Der neue Ort sei für sie mehr als nur ein fremdes Land, "denn wir Frauen und Kinder verlieren alle sozialen Kontakte und auch unsere Netzwerke", sagt Mishchenko im Gespräch mit SWR2 Moderatorin Doris Maull. Diese Entfremdung sei "eine ganz andere Form der Einsamkeit." Ihr Buch "Aus dem Nebel des Krieges. Die Gegenwart der Ukraine" ist eine Sammlung von Aufsätzen über "die Gegenwart der Ukraine" aus verschiedenen Blickwinkeln. Für die Ukrainerin war es wichtig alles aufzuschreiben, denn Schreiben "ist einerseits eine Art Zeugenschaft und andererseits eine therapeutische Praxis und Selbstreflexion".