War sie eine psychisch kranke Frau oder die jüngste Zarentochter, die das Blutbad an der Zarenfamilie überlebt hat? Am 17.02.1920 beginnt die Anastasia-Legende in Berlin. Monatelang schweigt die junge Frau, die im Februar 1920 aus dem Berliner Landwehrkanal gerettet wird. Aus dem Krankenhaus wird sie später in eine "Irrenanstalt" verlegt, wie man damals noch sagt. Es entwickelt sich die Legende, dass es sich bei der jungen Frau um die Tochter Anastasia der ermordeten Zarenfamilie Romanow handelt. Im Exil lebende Anhänger des Zaren verehren sie. Anna Manahan, wie sie nach der Eheschließung heißt, ist als Anastasia für viele die Inkarnation der monarchischen, glanzvollen Welt. Bis die Legende sich Jahrzehnte später in Reagenzgläsern buchstäblich auflöst. ***Für dieses Zeitzeichen sprachen wir mit Alexander Waschkau, deutscher Psychologe, Podcaster und Publizist.***