Arthur Schnitzler: Spiel im Morgengrauen | Gelesen von Maria Becker · MDR KULTUR

1000 Gulden hat Leopoldine Willi dagelassen, für die Nacht. Er schickt Josef mit dem Geld zu Bogner und schließt sich in seinem Zimmer ein.

Am Abend kommt Leopoldine zu Willis Überraschung selbst zu ihm. Sie plaudern, essen zu Abend und sie verbringt die Nacht mit ihm. Als sie am nächsten Morgen gehen will, hat sie noch kein Wort über das Geld verloren.

Leopoldine ist Willis letzte Hoffnung. Vor Jahren hatte er eine Nacht mit dem damaligen Blumenmädchen verbracht. Jetzt ist sie Geschäftsfrau und reich, hat das Geld aber nicht flüssig und wird ihm am Abend Antwort geben.

Willi bittet seinen Onkel Robert Wilram, seine Existenz zu retten und ihm die 11000 Gulden zu geben. Doch Wilram hat sein Vermögen seiner Frau überschrieben und erhält nur eine kleine monatliche Rente von ihr.

Während der Fahrt nach Wien versucht Willi den Konsul zu bewegen, ihm mehr Zeit für die Rückzahlung seiner Schulden zu geben. Der Konsul bleibt hart: Willi hat reichlich 24 Stunden bis zur Anzeige beim Regimentskommando.

Mit 2000 Gulden in der Tasche verpasst Willi den letzten Zug nach Wien und fährt zurück zur Spielrunde. Als der Abend enden soll, hat er 4200 Gulden und ausgesorgt. Doch dann lässt Konsul Schnabel frische Karten bringen.

Willi gewinnt beim Spiel die 1000 Gulden und eilt zurück zu den Keßners, um Eindruck auf ihre Tochter zu machen, die eine gute Partie ist. Doch sie sind ausgefahren, und so geht er wieder zum Spiel ins Café Schopf.

Leutnant Wilhelm Kasda wird von seinem ehemaligen Kameraden Bogner dringend um Geld gebeten. Bis zum nächsten Morgen braucht er 1000 Gulden. Willi hat das Geld nicht, will es für ihn aber im Spiel gewinnen.