Hermann Broch: Die Schuldlosen - Die Geschichten von 1923 · MDR KULTUR

Nachdem das Begehren nach Melitta wieder abgeflaut ist, verbringt A. die Nacht mit Hildegard - nachdem diese ihn auf ungewöhnliche Weise dazu ermuntert hat. Doch passt das in Zerlines groß angelegte Intrige?

A. kauft das Jagdhaus und schenkt es der Baronin. Zwischen ihnen hat sich ein Mutter-Sohn-Verhältnis entwickelt. Aber was macht er mit Melitta? In Zerlines Intrige passt weder eine Heirat mit Melitta noch mit Hildegard.

Als A. in der zünftigen Bahnhofswirtschaft die Nähe zu Melittas Milieu sucht, steht plötzlich Hildegard vor ihm und will ungestört reden. Sie ist empört über seine Einladung an ihre Mutter, ihn im Jagdhaus zu besuchen.

A. sagt der Baronin, dass er ihr Haus verlassen wird: Er hat das alte Jagdhaus gekauft. Vor 30 Jahren wohnte dort der Liebhaber der Baronin - mit dem damals auch Zerline zeitgleich eine leidenschaftliche Affäre hatte.

Seit einiger Zeit wohnt Andreas, auch A. genannt, zur Untermiete bei der Baronin und ihrer Tochter Hildegard. Als potenzieller "Haus-Sohn" leistet er sich zudem ein Techtelmechtel mit Melitta, angestiftet von Zerline.

Nach seiner Begegnung mit der Wäscherin Melitta muss Andreas noch lange an sie denken. Die Adoptivenkelin des Wanderimkers mit den nackten Beinen erschien ihm so unverstellt. Er schickt ihr eine Tasche als Geschenk.

Studienrat Zacharias gerät in Rage: Er lasse sich verdammt nochmal "nicht von den Juden das Weltbild diktieren"! Und er lobt die Brüderlichkeit als großen Traum der Männergemeinschaft. Seine vierte Rede steht noch aus.

Studienrat Zacharias bezieht seine Ansichten widerspruchslos von den jeweiligen Machthabern. Auf einer Anti-Einstein-Versammlung lernt er einen Mann kennen: Andreas. In der Weinstube geraten sie in Streit über Politik.

Andreas, wie A. inzwischen im Buch genannt wird, lernt Melitta kennen, die Adoptivtochter des Wanderimkers. Er ist fasziniert von der einfachen, natürlichen Frau. Und doch gibt es in dieser Begegnung eine "Enttäuschung".

A. entdeckt ein geheimnisvolles Haus. Dort macht er die Bekanntschaft mit einer jungen Frau, die ganz anders ist als die Magd Zerline oder Hildegard, die Tochter der Baronin. Diese Frau veranstaltet keinen "Seelenlärm".

Als Zerline während ihrer leidenschaftlichen Affäre mit Herrn von Juna in dessen Jagdhaus weilt, findet sie kompromittierende Briefe der Baronin sowie Briefe einer dritten Geliebten. Sie setzt den Liebhaber unter Druck.

Zerline erzählt A., wie sie vor Jahren den Herrn von Juna - Liebhaber der Baronin und Erzeuger von Hildegard - dazu brachte, sie "besitzen zu wollen". Diese Verführung bedeutete für die Magd ein Sieg über ihre Herrin.