Joseph Conrad, der als Sohn polnischer Adliger aus der Ukraine stammte und bis zu seinem 20. Lebensjahr kein Englisch sprach, reiste in seiner Jugend zur See. Die Erfahrungen dieser Reisen bildeten den Stoff zu den meisten seiner Bücher, so auch zu „Die Schattenlinie“ aus dem Jahr 1916, ein Meisterwerk seiner späten Zeit. Begonnen kurz nach Ausbruch des 1. Weltkriegs, wird diese Linie verstanden als der Übergang zwischen der sorglosen Jugendzeit und der von Verantwortung beschwerten Periode des reifen Alters. “Die Schattenlinie“ spielt 1888, als Conrad sein erstes Kommando als Kapitän antrat.