KRIEG IM SCHATTEN. Warum starb Nikola Milicevic?

Anfang der 80er Jahre tobt ein verdeckter Krieg zwischen kroatischen Terroristen und jugoslawischen Sicherheitsbehörden - der auch auf deutschem Boden ausgetragen wird. Doch warum musste Nikola Milićević, ein fünffacher Familienvater sterben?

Nikola Milićević - von Allen nur Beban genannt - wird am 13. Januar 1980 auf dem Parkplatz vor seiner Wohnung erschossen. Für Ermittler und Öffentlichkeit steht sehr schnell fest: Hier hat wieder einmal der jugoslawische Geheimdienst zugeschlagen.

Die Wurzeln des Konflikts zwischen den Exil-Kroaten und Jugoslawien reichen zurück bis in den Zweiten Weltkrieg. Nach 1945 wird Westdeutschland zu einem Zentrum der exilkroatischen Szene und ihrem Kampf für Eigenstaatlichkeit.

Ab den 70er-Jahren spitzt sich der Krieg im Schatten zu. Kroatische Terroristen fallen schwer bewaffnet in Jugoslawien ein, die jugoslawischen Geheimdienste schlagen gnadenlos zurück.

Weltweit sind die 70er geprägt vom Terrorismus. In Deutschland sind es vor allem die Anschläge der RAF, die das politische Klima im Land maßgeblich mitprägen. 1978 werden vier führende Köpfe der RAF in Jugoslawien festgenommen.

Nach dem Ende der Auslieferungsaffäre ist Beban wieder ein freier Mann. Doch die Gefahr durch den Geheimdienst ist damit noch lange nicht gebannt. Denn Beban unterhält Kontakte zu verschiedensten exil-kroatischen Organisationen und deren Anführern.

In der letzten Folge befassen wir uns mit dem Mann, der lange Zeit als einer der Hauptverdächtigen im Mordfall Beban galt: Tomislav M. Eigentlich gilt M. als besonders radikaler Wortführer der Exil-Kroaten-Szene.