Maja Haderlap: Nachtfrauen

Maja Haderlap erzählt in diesem Buch aus dem Leben zweier Frauen aus Südkärnten, von ihren Verstrickungen und ihrem Ringen um Autonomie: Es sind Mira und ihre Mutter Anni. Beide erinnern sich noch gut an jene Zeit, als man die Slowenische Sprache im Dorf

Mira ist ein Stadtmensch. Etwas widerwillig ist sie aus Wien in ihre Kindheitsheimat gereist. Ihr Bruder Stanko hat sie angerufen: Die Mutter Anni muss ihr Häuschen verlassen. Der Erbe, ihr Cousin Franz, hat eigene Pläne damit. Mira weiß, sie muss sich um

Schon nach kurzer Zeit in Jaundorf ist Wien für Mira weit entfernt. Die Erzählungen ihres Mannes Martin von dort lassen sie merkwürdig unberührt. Mit ihrer Mutter Anni spricht sie Slowenisch. Doch nachdem Mira der Mutter eröffnet hat, dass sie ihr Haus ve

Bei einem Ausflug in die Stadt, nach Eisenmarkt, läuft Mira ihrer Jugendliebe Jurij über den Weg. Er wohnt nur am Wochenende in Kärnten und arbeitet in Slowenien. Die Begegnung wühlt Mira auf. Sie erinnert sich an den Beginn ihrer Beziehung mit Martin. Si

Eine Wanderung in die Berge löst weitere Erinnerungen in Mira aus. Sie denkt an Martin, dessen kühle Vernunft sie angezogen hatte. Jurij war ihr eher wegen seiner lässigen Art aufgefallen. Zurück daheim hat Jurij sich schon gemeldet: Noch am selben Abend

Viel kommt hoch an diesem ersten Abend: Jurij hatte sich politisch für die slowenische Minderheit in Kärnten engagiert, war wegen Beihilfe zu einem Attentat angeklagt. Damals war Mira nach Wien gegangen. Der gemeinsame Abend endet romantisch. Natürlich ah

Auf dem Friedhof bricht ein altes Trauma auf: Der frühe Tod des Vaters, den ein Baum erschlug, als ihm die kleine Mira die Jause in den Wald trug. Jahrzehntelang hatte sie sich die Schuld an dem Unfall gegeben. Nun stellt sich heraus: Ihre Mutter auch. Au

Endlich gibt sich auch Miras Bruder Stanko mal die Ehre. Im Gespräch mit ihren Kindern erklärt sich Anni bereit, ein Altenheim zu besichtigen. Ihre Bedingung: Sie möchte ein Museum für ihre Werkzeugsammlung. Mira hat Verständnis für den Wunsch. Sie hat al

Beim nächsten Treffen mit Jurij ist seine Tochter Alexandra überraschend mit dabei, eines der beiden Scheidungskinder aus Graz. Mira ist enttäuscht, sie hatte sich nach Nähe gesehnt. Stattdessen müssen Jurij und sie dem Mädchen nun im Restaurant Theater v

Nach dem verpfuschten Rendezvous mit Jurij ist Mira übellaunig. Anni überrascht sie mit der Idee, gemeinsam eine Vernissage im Modernen Museum in Suha zu besuchen. Ein Unternehmer aus der Region hat das kubische Gebilde vor wenigen Jahren hier in der Einö

Im Laufe der Zeit erfährt Mira immer weitere Details aus dem Leben ihrer Mutter. Eines Tages brechen sie zu einem Ausflug nach Slowenien auf, und Anni kommt ins Erzählen: Von der Haushaltsschule, die sie nach der Grundschule in Ravne besuchen durfte. Von

Nach ihrem Slowenien-Trip fragt sich Mira: Hat sie sich ausreichend für die Familiengeschichte auf der anderen Seite interessiert oder hat sie sich der Grenze gebeugt? Und als später ihr Bruder wieder mal vorbeischneit, drängen sich weitere Fragen auf: Wa