Virgina Woolf: Flush – Geschichte eines berühmten Hundes

Es gibt Hunde und es gibt Cocker Spaniel von edler Abstammung. Flush, 1842 geboren, ist so einer und sieht genauso aus, wie er aussehen muss: mit braun-goldenem Fell, bequasteten Ohren und schmalen Füßen mit Fransen.

Flush lebt bei Miss Mitford. Mit ihr macht er einen Spaziergang zu einem großen, prächtigen Haus. Sie gehen hinein und stehen bald vor einer Tür. Dahinter ist es ganz still. Wer wohnt denn hier, fragt sich Flush?

Bei Miss Barrett muss sich Flush erst eingewöhnen, soviel ist neu für ihn. Doch bald entsteht zwischen ihnen ein enges Band. Sie nennt ihn "Gefährte". Und doch: Es gibt Missverständnisse in ihrer Kommunikation.

Plötzlich gibt es eine beunruhigende Veränderung im gemeinsamen Leben von Flush und der bettlägerigen Miss Barrett. Plötzlich bekommt sie täglich Briefe – und ihre Finger beben beim Öffnen. Dahinter steckt ein Mann.

Seit Miss Barrett im Austausch mit Mr. Browning steht, hat sie plötzlich Kraft und Energie. Flush hingegen fühlt sich unbeachtet. Als Mr. Browning zu Besuch kommt, plant Flush einen Angriff: Er beißt in seine Hose …

Es kommt oft vor, dass den Damen aus der Wimpole Street in London der edle Hund abhandenkommt. Jetzt hat es Flush getroffen: Er wurde entführt und findet sich in einem dunklen, nassen Keller wieder.

Ein Mr. Taylor soll die Lösegeldverhandlungen für Flush führen. Feilschen darf man dabei aber nicht, sonst bekommt man nur die Pfoten des Tieres per Post. Miss Barrett scheut keine Kosten, ihre Familie aber ist dagegen.

Miss Barrett ist heimlich geflohen und trägt jetzt einen Ring von Mr. Browning. Flush findet sich in Pisa wieder. Das neue Domizil ist ganz anders als London, und auch Misses Barrett ist wie neu und trinkt sogar Chianti.

Wieder einmal gibt es eine tiefgreifende Veränderung in dem sonst so schönen italienischen Leben voller Freiheit: Misses Barrett hat ein Kind bekommen. Erst verfällt Flush in tiefe Schwermut. Doch dann wird es Liebe.

Flush ist alt geworden, immer öfter sucht er in seinem geliebten Florenz Ruhe und Schatten. Aus seinem Leben kann er eine Menge Geschichten erzählen. Und in dieser Folge erlebt er auch noch sogenannte "klopfende Tische".