Volker Ullrich: Acht Tage im Mai

Ab 30. April in der ARD-Audiothek: Ein Sachbuch von Volker Ullrich zum 80. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 2025 – das gekürzte Hörbuch bis 3. August 2025 in der ARD Audiothek.

Prolog zu den titelgebenden "Acht den Tagen im Mai": Am 30. April 1945 begehen Adolf und Eva Hitler im Führerbunker Selbstmord. Auf dem Dach des Reichstags hissen sowjetischen Truppen die Rote Fahne.

In Berlin scheitert ein letzter Versuch, den Kriegsausgang nochmal zu wenden. Andernorts wird ein Grundstein der unverbrüchlichen transatlantischen Freundschaft gelegt: US-Amerikanische Truppen befreien das Konzentrationslager Dachau.

Schauplatzwechsel nach Plön: Testamentarisch hat Hitler den Chef der Marine, Großadmiral Dönitz, zu seinem Nachfolger ernannt – wegen besonderer Treue.

In Schweden freut sich Astrid Lindgren, dass der Ruhm der Faschisten endlich vergangen ist. Eine Nahaufnahme von Demmin im heutigen Mecklenburg-Vorpommern offenbart die erschütternde Geschichte des Orts.

In Berlin werden die Kämpfe eingestellt, die Bevölkerung kommt aus den Kellern. Wie man auf die Nachricht von Hitlers Tod reagiert, davon ist jetzt die Rede.

Der jüdische Überlebende Victor Klemperer begegnet auf seiner Flucht von Dresden nach Bayern den ersten amerikanischen Soldaten. In Italien laufen heimliche Vorbereitungen für eine frühzeitige Teilkapitulation der Heeresgruppe C.

In einem Hamburger Keller überlebt die Familie Giordano, der damals 12-jährige Ralph Giordano erinnert sich später an den Tag der Befreiung. Zunächst ein Intermezzo im Flensburger Hauptquartier der Dönitz-Regierung.

Das Geschehen zwischen dem 1. und 8. Mai ist chaotisch und oft widersprüchlich. In Berlin schreibt eine “Anonyma” über massenhafte Vergewaltigungen. Von besonderer Tragik ist auch die Geschichte des Dampfers “Cap Arcona” in der Lübecker Bucht.

Die programmatischen und personellen Kontinuitäten der Regierung Dönitz zum NS-Regime sind offenkundig. Doch am vierten Mai ist diese Interimsregierung nun fast an ihr Ende gekommen.

Die Toten sind kaum begraben, der Wiederaufbau steht erst bevor. Der spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer ist von den Alliierten schon für die Errichtung der Nachkriegsordnung auserkoren.

Eine klare Distanzierung vom Nationalsozialismus kommt bei manchen früher, bei der überwiegenden Mehrheit der Deutschen jedoch erst später. Auch der junge Helmut Schmidt begreift nach eigener Aussage erst relativ spät, wie verbrecherisch das Regime war.