Trost, Freude und Zuversicht spricht aus der Geistlichen Musik auf WDR 3. Vom Mittelalter über Barock und Klassik bis zur Gegenwart streifen wir durch die Jahrhunderte - fast immer in Begleitung einer Bach-Kantate.
Der Psalm "Cantate Domino" - "Singet dem Herrn ein neues Lied" macht aus dem Sonntag "Kantate" einen "Singesonntag". Wir blicken in den sangesfreudigen Norden: mit skandinavischer Chormusik von Høybye und einem Gesang der "unsterblichen Seele" von Teleman
"Jubilate" wird der 3. Sonntag nach Ostern auch genannt, was übersetzt "jauchzet" bedeutet. Mal mit üppiger Klangpracht, mal etwas verhaltener laden die Werke der Geistlichen Musik zum Jubel ein. In den stimmen selbst Kuckuck und Nachtigall ein.
Schubert vertont Psalm 23 "Der Herr ist mein Hirte" für Frauenchor. Bach knüpft in der Kantate "Ich bin ein guter Hirt" am Bild von Christus als gutem Hirten an. Josquin greift das heutige Sonntagsmotto "Ich will singen von der Gnade des Herrn" auf.
Der Mai ist der Monat der Liebe. Von der Suche nach Nähe spricht Beethovens berührender Liederzyklus "An die ferne Geliebte" ebenso wie eine virtuose Kantate der Wienerin Marianne von Martínez. Brahms feiert den Mai mit schmelzender Melancholie.
Johann Sebastian Bachs Kantate "Am Abend aber desselbigen Sabbats" betrachtet die verängstigten Jünger, die sich nach Ostern vor Verfolgung fürchten, bis der auferstandene Christus erscheint, Frieden verspricht und sie bestärkt, nicht zu verzagen.
Hoch virtuos ist Zelenkas "Barbara dira effera!", eine Alt-Solomotette "Für die Auferstehung des Herrn". Die wird in Bibers "Missa Resurrectionis Domini" mit Pauken und Trompeten gefeiert, während die Bachkantate für Ostermontag eher schlicht bleibt.
Drei Frauen entdecken der biblischen Überlieferung nach am Ostermorgen das leere Grab Jesu. Ein Engel verkündet ihnen die Auferstehung Jesu. Bachs Osteroratorium "Kommt, eilet und laufet" kennt Zweifel, Todeskummer und prächtigen Auferstehungsjubel.
Hoch expressiv vertont Domenico Scarlatti die Klage Marias am Fuße des Kreuzes. Sein 10-stimmiges Stabat mater im kunstvollen A-Cappella-Stil ist eines der Highlights der Sendung, die mit Musik aus Spanien und Italien auf den Karfreitag einstimmt.
An Palmsonntag geht es um die Freude über Jesu Einzug in Jerusalem, wovon die Bachkantate "Himmelskönig, sei willkommen" erzählt. Der Tag schaut aber auch voraus auf den Tod Jesu, von dem Telemanns Oratorium "Mirjams, und deine Wehmut" handelt.
Joseph-Hector Fioccos dramatische Barock-Lamentation für Brüssel trifft auf meditative britische Gebete: eine Bitte um Frieden in einer feindlichen Welt von Frank Bridge und eine ruhige und kraftvolle Psalmvertonung von Bob Chilcott.
Klangvoll und tröstlich vertont Marc-Antoine Charpentier einen der biblischen Bußpsalmen. Nicht weniger beeindruckend sind die innigen Sologesänge, mit denen sein jüngerer Kollege François Couperin Verse aus den Klageliedern des Jeremia auslegt.
Zwei Tage nach Bachs Geburtstag am 21.3. senden wir die Bachkantaten "Widerstehe doch der Sünde" und "Alles, was von Gott geboren". Von zweiterer ist nur der Text überliefert, die Musik lässt sich anhand der Kantate "Ein feste Burg" rekonstruieren.