Indianer in Sachsen: über Mythen und Albträume | Kamenzer Rede von Clemens Meyer

Seit 2014 lädt die Arbeitsstelle für Lessing-Rezeption in Kamenz, der Geburtsstadt Gotthold Ephraim Lessings, Autoren und Autorinnen ein, "die Gedankenwelt Lessings als Angebot für Analyse und Beantwortung gegenwärtiger Probleme und Fragen zu entdecken". Die Reden der vergangenen Jahre hielten unter anderem Jana Simon, Eva Menasse, Volker Braun und Hans-Eckardt Wenzel. In diesem Jahr, zum zehnjährigen Jubiläum, war Clemens Meyer geladen. Schon der Titel seiner Rede, "Indianer in Sachsen", weist die Richtung: "Kulturelle Aneignung in der Literatur, was soll denn das sein?" Und obwohl der Schriftsteller in der gutgefüllten Museumskirche St. Annen postuliert, dass er keine Meinung habe und deshalb keine Reden halten könne, tut er es dennoch – pointiert und provokant. Und lässt sein Publikum teilhaben an seinen so vergnüglichen wie hintergründigen Überlegungen. Redaktion: Katrin Wenzel