Hilfslieferungen werden über dem Gazastreifen abgeworfen.
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Caritas International zu Gaza: "Hilfe aus der Luft birgt viele Risiken"

SWR Aktuell im Gespräch · 06.03.2024 · 5 Min.
Hilfslieferungen werden über dem Gazastreifen abgeworfen.
Erscheinungsdatum
06.03.2024
Rubrik
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Die Menschen im Gazastreifen leiden weiter unter extremem Hunger, Hilfslieferungen kommen nur selten. Trotzdem kritisiert Caritas International den Hilfsgüter-Abwurf aus Luft als Armutszeugnis und Symbolpolitik. "Hilfe aus der Luft gilt als die allerletzte Möglichkeit, denn sie birgt viele Risiken. Wenn die Hilfsgüter auf dem Boden landen, setzt sich üblicherweise das Recht des Stärkeren durch. Man hat also keinerlei Einfluss darauf, wer die Hilfe am Ende bekommt", erklärt Oliver Müller, Leiter von Caritas International, im SWR. Speziell im Fall des Gazastreifens sei es schwer nachvollziehbar, warum man hier zu diesem Mittel greife. "Am Grenzübergang Rafah in Richtung Gazastreifen stehen hunderte von Lastwagen, die aber nur zu einem kleinen Teil reingelassen werden. Dabei wäre es ein sehr leichter Schritt, die Grenze für die Hilfslieferungen zu öffnen", so Müller. Wie die EU seiner Meinung nach helfen könnte, erklärt der Caritas International-Leiter im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Florian Rudolph.