Ein Geflüchteter sitzt sichtlich erschöpft vor einem Stacheldrahtzaun.
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EU-Außenpolitiker Marquardt: Nicht mit dem Knüppel in der Hand schauen, wer nach Europa kommt

SWR Aktuell im Gespräch · 10.02.2023 · 6 Min.
Ein Geflüchteter sitzt sichtlich erschöpft vor einem Stacheldrahtzaun.
Erscheinungsdatum
10.02.2023
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Die EU will ihre Asyl- und Migrationspolitik verschärfen - darauf haben sich die Staats- und Regierungschefs gestern in Brüssel geeinigt. Der Europa-Abgeordnete und asylpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Erik Marquardt, hätte sich eine andere Gangart gewünscht. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Petra Waldvogel sagte er: "Wenn man Geflüchtete hinter Zäunen versteckt, kommen deshalb nicht weniger von ihnen". Die Außengrenzen der EU seien "teilweise grausame Orte für Schutzsuchende und würden immer mehr zu Friedhöfen". Das könne keine Lösung sein. Marquardt fordert eine humane und geordnete Asylpolitik: "Wir müssen die Menschen an den Grenzen registrieren und mit rechtstaatlichen Verfahren und nicht mit einem Knüppel in der Hand schauen, wer nach Europa kommt und wer nicht". Eine Koalition von willigen Staaten solle sich dafür einsetzen, sagte Marquardt weiter. Hören Sie im Interview, wie er mit nicht-willigen Staaten verfahren würde und wie sich seiner Ansicht nach die Migration über das Mittelmeer verringern ließe.