In Frankreich scheint sich die Lage im Vergleich zum Beginn der Proteste und Krawalle nach dem Tod des 17 Jahre alten Nahel etwas zu beruhigen. Trotzdem ist seitdem keine Nacht ohne Gewalt vergangen. Präsident Emmanuel Macron musste wegen der Unruhen seinen Staatsbesuch in Deutschland absagen - stattdessen sitzt er in Krisensitzungen. Das allerdings sei das richtige Zeichen an die Französinnen und Franzosen, sagt Christophe Arend. Er saß als Abgeordneter für das Département Moselle, das an das Saarland und Rheinland-Pfalz grenzt, in der französischen Nationalversammlung für die Partei La République en Marche. In seiner aktiven politischen Zeit, berichtet er im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Jenny Beyen, sei sein Wahlkreis-Büro drei Mal verwüstet und seine Kinder bedroht worden. All dies sei das Ergebnis einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft - auch in Frankreich.